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Dieser Artikel ist in der Abendzeitung erschienen
Dieser Artikel ist in der Landauer Zeitung erschienen:

Gesang verboten

D4 besucht Landeshauptstadt München

D4 in München

Am vorletzten Freitag begaben sich D4 ( neuer Name des Dornacher Viergesanges ) auf eine Reise nach München. Mit Lederhose und D4-T-Shirt gekleidet machten sich die vier Dornacher Sänger auf den Weg, um ihr Liedgut in der Fußgängerzone und anschließend auf dem Oktoberfest preiszugeben.
Nach anfänglicher Skepsis wurde es ein gelungener Tag der teilweise einen dramatischen Verlauf nahm.
Mit der U-Bahn fuhr man von Fröttmaning in Richtung Stachus. Dort angekommen bekam man von einer jungen Dame auf Rollen eine Einladung in den Kaufhof. "Dort findet ein Musikwettbewerb statt"- waren ihre Worte- genau das richtige für den Viergesang. Natürlich war der 1. Platz sicher und man durfte sich eine Jeans seiner Wahl aussuchen. Zum Abschluß beschenkte der Moderator alle mit einem Halstuch.
So- nun geht´s in die Vollen. Mit der Gitarre unter dem Arm und dem Hut am Boden begann man in der Mitte der Fußgängerzone zu singen. Erstaunlicherweise blieben bereits nach dem ersten Lied immer mehr Zuhörer stehen und applaudierten. Auch der Hut am Boden füllte sich schnell. Nach fünf Lieder beschloß man, weiterzuziehen. Plötzlich nähert sich ein Mann mit Lederhose und zeigt einen Polizei-Dienstausweis.
Gespräch im Wortlaut:
Polizist: Habt ihr eine Genehmigung, hier zu singen?
D4: Nein, brauchen wir die den?
Polizist: Das habe ich mir gedacht. Selbstverständlich braucht ihr eine, ansonsten gibt's ein Bußgeld.
D4: Wir sind vom Land, das haben wir nicht gewußt.
Polizist: Deshalb sage ich es euch. Ihr könnt eine Genehmigung im Rat haus holen, dann dürft ihr auch singen, die kostet 10 DM, aber erst ab 15.00 Uhr ist hier das Singen erlaubt.
D4: ( ahnungslos schauend ) Ach so, so ist das, dann holen wir uns die gleich, wiedersehen (im Gedanken: hoffentlich nicht mehr).
Polizist: Wiedersehen!
Gesagt, getan machte sich der Dornacher Viergesang auf, im Rathaus eine Genehmigung für ihren Gesang zu kaufen. Der zuständige Bearbeiter hatte aber bereits fünf Genehmigungen erteilt und fünf Gruppen dürfen nur singen. So blieb die Genehmigung versagt.
Was nun?
Bleibt nur eine Möglichkeit- "Schwarz-Singen" !!!
Vor dem Dallmaier-Haus begann man nun ein zweites Mal zu musizieren. Wieder bildete sich eine größere Menschenmenge, was aber gar nicht so gut war,
denn die vorbeiführende Straße wurde blockiert und die Polizei rückte an. Scheiße !!!-schnell weg, war der erste Gedanke. Das Geld in den Koffer, Gitarre eingepackt und ab. - Genau in die Arme eines Polizisten - des selben Polizisten wie bei der ersten Gesangseinlage.
Gespräch im Wortlaut:
D4: Grüß Gott
Polizist: Na, habt ihr schon eine Genehmigung ?
D4: Ja ähh eigentlich nein, ähh aber morgen und eigentlich wollten wir sowieso jetzt ins Oktoberfest.
Polizist: Das rate ich euch!
D4: (fast im Laufschritt) Servus.
Nochmal Glück gehabt. Beim drittenmal hätte man sicherlich keine Verschonung erhalten und so rückte der Viergesang ab in Richtung Oktoberfest.
Nach einer Platzeroberung vor dem Löwenbräuzelt wurden sämtliche Einnahmen in Maßen umgesetzt.
Und hier durfte der Dornacher Viergesang auch ohne Genehmigung singen.
Etwas besudelt trat man gegen 23.00 Uhr die Heimreise an. Mit der U-Bahn in Richtung Fröttmaning. Bereits auf der Rolltreppe begann man vor hunderten Zuhörern zu singen. Ein Musiker namens Anderl schloß sich dem Viergesang an und es wurde bis zur Endstation gesungen und gerapt. Mit dem Lied "Knocking on havens door" ,bei dem das ganze Abteil mitsang, wurde ein Tag voller bleibender Eindrücke beendet.